Standpunkt

Mit dem Tag, an dem wir einen Hund zu uns holen, übernehmen wir eine große Verantwortung. Aber mit regelmäßigem Gassi-Gehen, gutem Futter, Gesundheitsvorsorge und einem bisschen Hundeschule ist es nicht getan.

Wir sind vielmehr auch für die seelische Verfassung unserer Hunde verantwortlich. Der Hund als soziales Lebewesen braucht die liebevolle Führung seines menschlichen Partners, damit er sich in dem gemeinsamen Lebensraum von Mensch und Hund zurechtfinden kann. Wir müssen unsere Hunde mit sozialer Kompetenz ausstatten, damit sie sich in den unerschiedlichsten sozialen Gruppen angemessen, sicher und frei bewegen können. Dazu braucht der Hund zuallererst die Sicherheit, dass er in seinem Wesen ernstgenommen wird und dass man seinem natürlichen Anspruch auf Gemeinschaft entspricht.

Es gibt vielerlei Aspekte des Zusammenlebens mit unseren Hunden zu überdenken. So sollten wir viel mehr daran arbeiten, dass unsere Hunde uns freiwillig und gerne Folgschaft leisten, anstatt uns untergeordnet bedingungslos zu gehorchen.

Wir müssen mit unseren Hunden eine Lebensgemeinschaft mit gültigen Regeln und Strukturen anstreben, anstatt uns über deplazierte Rangordnungs-Modelle zu entfremden.

Und es ist unerlässlich, dass wir uns in der "hundgerechten" Kommunikation üben. Das reine Erteilen von Befehlen und das Abrufen konditionierter Verhaltensabläufe wird nicht im Geringsten dem gerecht, wozu Hunde in Sachen Kommunikation fähig sind.

Es ist unsere Aufgabe als Hundeführer, unseren Hunden Freiheit in ihrer Entwicklung zu geben und ihnen gleichzeitig die Grenzen ihrer Freiheit zu vermitteln. Dazu bedarf es der Fähigkeit zu richtigem Loben und Belohnen ebenso wie zu angemessenem Strafen.